Urlaubsplanung für …
Dies soll eine Anregung für den nächsten Urlaub oder die nächste Exkursion sein.
Eine Kur führte mich dieses Jahr nach Bad Zwischenahn, gelegen im niedersächsischenAmmerland. Ich war in einem Zentrum des deutschen Gartenbaus gelandet. Meine Eindrücke sind deshalb nur oberflächlich und sollen Neugier erwecken auf eigenes Erleben. Das grüne Herz des Ammerlandes ist der 14 ha große „Park der Gärten“ in Bad Zwischenahn. Hervorgegangen aus der 1. Niedersächsischen Gartenschau 2002, zählt der Park heute zu den 5 schönsten Parkanlagen in Deutschland. Fast 90 Themengärten lässt uns Gartenkunst der verschiedenen Epochen vom Japangarten bis zum Strukturgarten, vom Herrenhausgarten bis zum bäuerlichen Nutzgarten entdecken. Beeindruckt war ich von dem integrierten Rhododendronpark mit über 1900 Arten und Sorten von Rhododendren und Azaleen. Gleich nebenan befindet sich die Landesanstalt für Gartenbau, u. a. auch mit seiner überbetrieblichen Berufsausbildung ähnlich wie in Pillnitz.
Im Fachbereich Zierpflanzenbau stehen in diesem Jahr Ampel- und Balkonpflanzen im Arten- und Sortenvergleich. Der Park der Gärten ist das Gartenkulturzentrum Niedersachsens, geführt als GmbH mit verschiedenen Gesellschaftern (z.B. Landwirtschafskammer Weser-Ems).
Die Parks und Gärten des Ammerlandes lassen sich auch bequem mit dem Fahrrad erkunden.
Nun zu den bedeutendsten.
Rhododendron-Waldpark Linswege-Petersfeld
Er ist der mit 70 ha größte Rhododendronpark Deutschlands und geht zurück auf die Initiative von D. G. Hobbie (1899-1985), der 1937 begann diesen Park anzulegen, heute ein bedeutender Treffpunkt der internationalen Gartenwelt, der selbst verwöhnte Gartenfreunde überrascht.
Rhododendronpark Gristede
Die Geschichte dieses Parks geht zurück auf die Brüder Erich und Wilhelm Bruns, die 1950 begannen im lichten Schatten eines Kiefernwaldes eine systematische Sammlung farbenfroher Alpenrosen und Freilandazaleen aufzubauen (heute mehr als 800 Sorten). Bereichert wird die Sammlung durch zahlreiche japanische Ahorn-, Zaubernuss- und Magnolienarten. Die ausgestellten Neuheiten zeigen Trends und belegen das Leistungsvermögen einer Vielzahl von Ammerländer Baumschulen. Bruns war einer der ersten Baumschulisten, der nach 1950 begann Großgehölze, Big Bonsai in Deutschland heranzuziehen. Diese Big Bonsai fand ich auch in sehr guter Qualität und großem Sortiment in der Baumschule Höpken.
Maxwaldpark
Die Anlage geht auf das Jahr 1824 zurück und wurde seit 1880 durch eine private Sammlung englischer Rhododendronsorten ergänzt. Heute gibt es noch Azaleen-, Taxus-, Kräuter-, Rosen- und Moosgarten. Man spürt eine englische Parkatmosphäre.
Schlosspark Rastede und Palaisgarten
Den Grundstein zu diesem 330 ha großen Parkensemble legte 1777 der Herzog von Oldenburg. Er hieß den Hofgärtner Bosse ein „begehbares Gemälde“ im Stile eines Englischen Landschaftsgarten anlegen. Hier ist die Wiege der Ammerländer Rhododendronzucht.
Kurpark Bad Zwischenahn
Direkt am Zwischenahner Meer sind die 1929 angelegten Gartenanlagen des Kurparks (3 ha) und des Ufergartens (11 ha). Nach Kurbehandlungen lockte ein Ruheplatz im Bauerngarten des „Spiekers“ einen Teil des ältesten Freihofmuseums Deutschland. Hier gibt es u. a. eine kulinarische Spezialität. Dr. Möschner gab mir auf den Weg „Du musst unbedingt zum Aalessen („Smoortal“) von Bruns gehen. Ich habe es als folgsamer Schüler von ihm beherzigt. Übrigens erreicht man von Bas Zwischenahn aus u. a. Oldenburg, Bremen oder die Ostfriesischen Inseln ganz bequem.
Peter Dittmann (2005)