125 Jahre Feuerwehr Pillnitz

Im Jahr 2003 feierte die Feuerwehr in Pillnitz ihr 125 jähriges Bestehen. Grund genug dieses Jubiläum zu würdigen und einen kurzen geschichtlichen Überblick über die wechselvollen zurückliegenden Jahre zu geben.

1878 brannte am 02. September der Marstall des Königlichen Schlosses am heutigen Pillnitzer Platz ab. Er konnte nur mit Hilfe der Feuerwehren der Umgebung gelöscht werden. Beherzte Bürger von Pillnitz und den umliegenden Ortschaften forderten nunmehr die Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr.
Die Gründung des Feuerlöschverbandes erfolgte danach am 19. September unter Vorsitz des Amtshauptmann Brand, Dresden.
An Geräten standen der jungen Wehr zur Verfügung:

  • 1 überalterte Tragespritze in Söbrigen
  • mehrere Handspritzen und
  • 3 bespannbare Spritzen im Schloss Pillnitz

1879 erfolgt die erste Inspektion vor Mitgliedern des Königshauses und Behörden – wobei die Wehr allgemeine Anerkennung bekommt.

1888 findet im Goldenen Löwen in Pillnitz der 12. Verbandstag des Bezirksverbandes Dresden statt.

1891 erfolgt die Gründung einer Pflichtfeuerwehr zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr.

1905 brennt das Kamelienschutzhaus im Schlosspark Pillnitz. Durch das gefrierende Löschwasser am Bau, bildet sich ein Eismantel, der den Baum am Leben erhält. Für ihren Einsatz erhält die Feuerwehr vom Königshaus eine Belobigung und Prämie.

1918 infolge wolkenbruchartigen Regens werden im Meixbach die Bachsohle und die Ufermauern zerstört. Auf der Laubegaster Str., gegenüber der Fleischerei Karsch, bricht die Straße ein und reißt den Zimmerer Wilhelm Hentschel in die Fluten. Er wird am nächsten Morgen tot am Elbufer geborgen.

1930 wird zum ersten Mal in ganz Deutschland eine „Feuerschutzwoche“ veranstaltet. In Pillnitz werden dazu eine Großübung der Feuerwehr, eine Feueralarmübung in der Volksschule und eine Filmvorführung der Berufsfeuerwehr Dresden durchgeführt.

1939 Es beginnt der 2. Weltkrieg! Bereits im August werden die ersten Kameraden zu einer Kurzfristigen Übung der Wehrmacht einberufen. Für Schloss, Kirchen und weitere wertvolle Gebäude werden Sondermaßnahmen zum Schutz vor Luftangriffen gefordert.

1945 13. Februar, 21:39 Uhr – Fliegeralarm in Dresden.
Nach den Bombenabwürfen rückt die Bereitschaft nach Hosterwitz, nach Niederpoyritz und weiter rechtselbisch über Einsatzstellen in Bühlau bis hin zur Augustusbrücke aus. Der Einsatz dauert bis zum 17. Februar. Alle Männer kehren gesund zurück.

1957 Nach der verheerenden Unwetterkatastrophe im Osterzgebirge befinden sich 5 Kameraden mit LF 25 zu Auspumparbeiten im Stadtgebiet von Pirna im Einsatz.

1989 Auf Ersuchen des Institutes für Obstforschung übernehmen mehrere Kameraden die Ausbildung der Betriebslöschgruppe.

1992 erfolgt die Gründung der Jugendfeuerwehr. Die bestehenden Arbeitsgemeinschaften „Junge Brandschutzhelfer“ werden eingegliedert.

2001 Im Januar gelingt die schon länger angedachte Anschaffung einer eigenen Feldküche, für die Teilnahme an den „Elbhangfesten“, an Schulfesten und Aktionen der Jugendfeuerwehr.

2002 Am Sonntag, den 11. August, setzt in den Abendstunden starker Regen ein, der im Osterzgebirge, in Bayern und in Tschechien alle Flüsse, Bäche und Talsperren zum Überlaufen bringt. Am Montagnachmittag treten in unserem Bereich der Keppbach und der Meixbach über die Ufer und überschwemmen die anliegenden Grundstücke. Gleichzeitig steigt der Elbepegel rasant an. Am Sonnabend, den 17. August, gegen 08:00 Uhr ist der Höhepunkt bei einem Elbpegel von 9,40 m in Dresden erreicht. Pillnitz ist nur noch über das Hochland zu erreichen. Die Pillnitzer Landstrasse, die Lohmener Strasse, der Schlossbereich sowie die unteren Ortsteile von Hosterwitz und Pillnitz sind geflutet. Mehrere Tage sind Energie, Telefon und Wasser abgeschaltet. Mit dem Rückgang des Wassers ab Sonntag, den 18. August, beginnt das große Aufräumen.

Die Redaktion
(Auszüge aus der Jubiläumsbroschüre 2003)